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Gelber Riese

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7. August 2022 von Marzellus

Alles beim Kürbis ist riesig. Die Frucht, die Blüte, die Blattmasse, die Nektarmenge und auch die Pollenmenge. Genüsslich saugen meine Bienen den Nektar an den Blütenböden des Hokaidokurbisses auf und verharren minutenlang, sogar in Gruppen, um sich den Honigmagen zu füllen.

Die stattliche Pflanze wuchert auf meinem Kompostplatz. Als Gärtner müsste ich sie regelmäßig zurückschneiden, um optimalen Ertrag zu haben. So wie er sich bei mir entfalten darf, hat andere Gründe. Ich sehe die Kürbisernte eher als nebensächlich. Stattdessen freue ich mich an dem schönen Blattwerk und den zahlreichen großen, rapsgelben Blüten der prächtigen Pflanze. Und natürlich auch an der Chance zu beobachten, wie Hummeln und Bienen an ihnen sammeln.

Wer an einem heißen Tag wie heute von üppigen Blattwerk beschattet am Kürbis direkt neben dem Bienenstand sammelt, kann aus dem Vollen schöpfen und buchstäblich in vollen Zügen genießen. Mühsamer ist jedenfalls das Sammeln am Dost, der für Insekten ebenfalls eine gute Blütenweide ist und wie bei vielen kleinblütigen Pflanzen mit viel Flugarbeit verbunden ist. In unserem Garten bildet der „wilde Oregano“ inzwischen einige ansehnliche Stauden . Auch er liefert Nektar in Fülle. Aber hier müssen die Insekten von einer der vergleichsweise winzigen Blüte zur nächsten wechseln, um den Nektar zu ernten.

Die Honigbiene ist am Pollen des Kürbis wenig interessiert. Das Bienenzentrum Oberösterreich erklärt das so: „Der schwere Pollen ist für viele Bienen nicht verträglich. Hummeln hingegen können den schweren Pollen besser verdauen und von Blüte zu Blüte transportieren.“

Männliche Blüten werden auf der Suche nach Pollen und weibliche auf der Suche nach Nektar intensiv besucht. Nach Mandl beträgt die Nektarabsonderung beim Riesenkürbis 201mg und beim Gartenkürbis bis 98,4mg je Blüte, bei einem Zuckergehalt – je nach Zuchtsorte – zwischen 16,0 und 65,4%, wobei der Rohrzuckeranteil überwiegt. *

Wenn man bedenkt, dass der Honigmagen nur 40 bis 60 Mikroliter** Honig fasst, kann man sehen, dass die Nektarernte am Kürbis wie Wasserschöpfen an einem Brunnen ist. Um diesen leer zu trinken müsste eine einzelne Biene 2000 mal zum Nektartanken kommen. Den meisten Nektar bietet die Kürbisblüte um 7 Uhr morgens an.

Die Pollenproduktion liegt bei 15 000 Pollenkörner je Blüte und 2,5 Millionen je Pflanze, die Pollenmenge wird auf 54mg je Blüte geschätzt.

* Mandl & Sukopp 2011 Bestäubungshandbuch für Gärtner, Landwirte und Imker
** Ein Milliliter = 1.000.000 Mikroliter

3 Kommentare zu “Gelber Riese

  1. N. Schäfer sagt:

    Hallöle,
    ist die botanische Bezeichnung „Cucurbita maxima“?
    LG
    nora

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  2. Caroline sagt:

    Marzellus hat recht, danke für die Kommentare;)

    Caroline

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