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Weltkrieg gegen die Natur

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19. Januar 2018 von Marzellus

 

dritterWeltkrieg

„Das Tal der Götter“ im Naturreservat Bears Ears in Utah. Diese Landschaft genießt fortan keinen Schutz mehr.  Bildquelle

Der „Dritte Weltkrieg gegen die Natur“ tritt in eine neue Phase ein. Mit der Wahl des 45 Präsidenten der Vereinigten Staaten gibt die Supermacht Amerika diesem Krieg der Dummheit eine neue Qualität. Während die zivilisierte Öffentlichkeit sich moralisch empört über „Shithole-State-Tweets“ und sich über die dumme Selbstgefälligkeit Trumps amüsiert, schaffen der Präsident und seine Administration im Alleingang alarmierende Fakten zum Nachteil der Natur. 
Erst kündigte Trump das Pariser Klimaabkommen, jetzt kommt die Attacke auf Amerikas Schutzgebiete. Bereits im April 2017 hat er mit seiner Executive Order 13792 angeordnet, dass alle Naturschutzgebiete, die mehr als 40.000 Hektar groß sind auf den Prüfstand gestellt werden sollten.

Betroffen sind 22 Naturreservate auf dem Festland und 5 maritime Schutzgebiete. Gerade die sensiblen Meeresreservate werden unter der programmatischen Überschrift „Implementing An America-First Offshore Energy Strategy.” überprüft. Wo Öl vermutet wird, müssen Korallenriffe weichen und grandiose Landschaften über Kohlevorkommen drohen zu verschwinden.

Im Oktober berichtete Spiegel online, dass sechs sogenannte National Monuments zusammengestrichen werden sollen, um dort Bergbau, Abholzung und kommerzielle Fischerei zu ermöglichen. Anfang Dezember 2017 hat der US-Präsident angeordnet, dass zwei Naturschutzgebiete in Utah um mehr als 5000 Quadratkilometer verkleinert werden. Das National Monument „Bears Ears“ wird 85 Prozent seiner Fläche einbüßen, „Grand Staircase – Escalante“ schrumpft der Anordnung Trumps zufolge um etwa 50 Prozent. Eine interessante Fußnote: Beide National Monuments waren von den demokratischen Präsidenten Obama und Clinton unter Schutz gestellt worden.

Es ist offensichtlich, dass es bei Trumps Entscheidung nicht wie behauptet um Wanderwege und eine Ausdehnung privater Jagdmöglichkeiten geht. Das, was seine demokratischen Vorgänger vor dem Zugriff der Bergbaukonzerne, Rohstoffsuchern und vor Fracking-Firmen schützen wollten, wird von Trump zurückgenommen. Die Gegenden zählen zu den landschaftlich eindrucksvollsten in den USA, aber „Bodenschätze“ zählen im Amerika Trumps offensichtlich mehr als die Bewahrung der Rest Natur.

Die Entscheidung der Trump Administration gegen die Nationalparks und gegen alle ökologische Vernunft war einsam. Das mit Fachverstand besetzte Beratergremium für die Nationalparks wurde vor dem Präsidentenerlass noch nicht einmal gehört. Zehn der zwölf Mitglieder sind in der Konsequenz von ihrem Amt zurückgetreten.

„Trump gleicht einem Alkoholiker, der seinen Arzt feuert und bei seinem Barkeeper nach medizinischem Rat sucht“ hat der amerikanische Comedians Seth Meyers den Präsidenten charakterisiert. Aber alle flotten Sprüche, die Rücktritte von Komissionen und die Skandalisierung seiner Einstellungen werden diesen Präsidenten nicht stoppen. Bestenfalls die amerikanische Justiz kann diesen Irrsinn stoppen.  Mehrheiten haben entschieden, was in den nächsten Jahren in diesem Krieg gegen die Natur entschieden wird. Trump weiß, dass seine Wähler hinter ihm stehen: „Ich könnte mitten auf der 5. Avenue stehen und jemanden erschießen. Ich würde trotzdem keine Wähler verlieren“. US Konzerne sind begeistert. Nach einer Steuerreform, die den Reichen bis zu 30 Prozent höhere Profite verspricht, folgt nun der Ausverkauf der Restnatur.

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